Also die beiden waren schon irgendwie „Newbies“ in der Camping-Welt: Lorenz und Clemens, zwei Brüder, eigentlich als Unternehmensberater unterwegs und dann das: Durch einen Zufall ergab es sich, dass die beiden einen – sehr hübsch gelegenen aber in die Jahre gekommenen – Campingplatz in der Eifel übernehmen konnten. Na ja, so ein bisschen Offline-Zeit wäre ja auch nicht verkehrt, dachten sich die beiden – und starteten ihr ganz eigenes Eifel-Adventure:

Well Played, Lorenz und Clemens! Dabei war das Game Over zwischendurch schon fast in Sicht: Bei der schlimmen Ahrtal-Flut schwoll auch der kleine Wildbach, an dem der Campingplatz liegt, binnen Stunden um mehrere Meter an. Größere Teile einer Mauer, die den Bach begrenzte, riss die Flut mit, der Swimming-Pool wurde zerstört, Gebäude beschädigt. Menschen kamen zum Glück nicht zu Schaden. Doch statt aufzugeben, crafteten sich Clemens und Lorenz ihre Camping-Welt nun von Grund auf neu.

Own the Game: groß denken und viel bewegen!

Und neu gestalten ist in diesem Fall durchaus wörtlich gemeint. Anstatt die Mauer wieder neu aufzubauen, ließen die Brüder tonnenweise Erde vom Ufer des Wildbachs abtragen, pflanzten eine Wildblumenwiese mit lauschigen Sitzplätzen und schufen so die zentrale Wohlfühloase auf dem Campingplatz. „Bei diesem Rieseneingriff hat uns zum Glück das Land NRW mit Fördergeldern unterstützt, sonst wäre das kaum möglich gewesen“, erzählt Clemens. Ohne die Eigeninitiative der Brüder aber auch nicht – die noch an vielen anderen Orten auf dem Platz regelrecht greifbar wird.

Energy Level Up – ein neues Energiekonzept

Am deutlichsten wohl beim Blick auf die riesige Solaranlage, die den Platz nicht nur mit Strom, sondern auch mit warmem Wasser versorgt. Denn den PV-Strom nutzen auch die Wärmepumpen, die vor den gerade frisch sanierten Waschhäusern stehen. Und falls die Sonne mal zu wenig scheint, liefert ein Ofen Energie. Darin verbrannt wird nur Totholz aus dem eigenen Wald. Viel Energie von außen zukaufen müssen die Brüder da nicht mehr. Ausgedacht haben sich dieses Energiekonzept die Brüder übrigens überwiegend selbst. Respekt! Das gibt 1.000 Erfahrungspunkte. Mindestens!

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Neue Natürlichkeit am stillen Örtchen

Apropos Waschhäuser: Die Duschen und Toiletten gestalteten Lorenz und Clemens ebenfalls neu. Statt altbackener Miefigkeit empfangen die Gäste hier schlichte weiße Wände und helles, heimisches und unbehandeltes Fichtenholz. Die Holzarbeiten erledigt ein Schreiner, der in der Nähe seine Werkstatt hat. Überhaupt stammt vieles auf dem Campingplatz aus der Region, so wie die Hecken oder die Wildblumenwiesen, die die Brüder angepflanzt haben.

Unser Campingplatz soll sich in die Landschaft einschmiegen und kein Fremdkörper sein. Deswegen setzen wir auf Pflanzen und Materialien, die hier zuhause sind.

Lorenz l Campingplatzbetreiber

Hier ist Abfall kein Endgegner mehr!

Die Natur intakt halten – dazu gehört auch, verantwortungsvoll mit Abfällen umzugehen. So bekam fast jeder Stellplatz einen eigenen Abwasseranschluss, damit das Spül- oder Duschwasser direkt im Kanal landet. Und auch bei der Müllentsorgung haben Lorenz und Clemens ihre Camper sanft aufs nächste Level gebracht: Eine ganze Batterie an gelben Tonnen sowie Glas- und Papiercontainern sorgen für eine so gute Mülltrennung, dass heute eine einzige Restmülltonne für den ganzen Platz reicht. Nachhaltigkeit und Klimaschutz: You Win!

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